Die verschiedenen Aquaristik-Richtungen
Ganz allgemein wird die Aquaristik in Süß-, Meer- und Brackwasser aufgeteilt.
Meerwasser
Meerwasseraquarien sind mit Salzwasser gefüllt. Wie der Name es schon sagt, beinhaltet das Wasser in diesen Aquarien einen Anteil an Salz. In diesen Aquarien werden marine Organismen gehalten, wie unter anderem Korallen und Fische wie beispielsweise Clownfische.
Brackwasser
Innerhalb von Brackwasser-Aquarien werden Lebensbedingungen erstellt, wie sie beispielsweise in den Mündungsgebieten von Flüssen oder Mangrovensümpfen vorherrschen. Süßwasser und Meereswasser mischen sich hier zu Brackwasser.
Süßwasser
Neben den zwei Richtungen, machen Süßwasseraquarien ganz klar den größten Teil aus. Süßwasseraquarien sind mit regulärem Wasser gefüllt, das wenig bis gar kein Salz beinhaltet.
Gerade bei den Süßwasseraquarien gibt es eine Vielzahl an Kategorisierungen:
- Gesellschaftsbecken
Den Anfang macht wohl hier das klassische Gesellschaftsaquarium, in welchem eine Vielzahl von unterschiedlichsten Fischen und Pflanzen von verschiedenen Kontinenten gepflegt werden. Hier ist es natürlich wichtig darauf zu achten, dass die Fische die gleichen Wasserbedingungen bevorzugen und untereinander friedlich sind.
- Artenbecken
Eine weitere Kategorie und ein komplettes Gegenteil zum Gesellschaftsbecken sind die Artenbecken. Wie der Name schon sagt, werden hier meist nur Fische oder Tiere einer bestimmten Art gepflegt. Dies ist oft bei den typischen “Barschaquarien“ mit zum Beispiel Barschen aus dem Malawisee der Fall. Oft werden hier perfekt nachgebildete Unterwasserlandschaften nachgebildet, wie wir sie auch dort in der Natur finden.
- Biotopaquarien
Womit wir zur nächsten Kategorie, den Biotopaquarien kommen. Bei einem Biotopaquarium wird nicht nur darauf geachtet, dass das Aquarium wie eine perfekte Kopie eines Habitats aus der Natur aussieht, sondern werden auch nur Tiere und Pflanzen in solch einem Aquarium gepflegt, die in diesen Biotopen natürlich vorkommen. Auch wird versucht die Wasserparameter so akribisch wie möglich nachzuempfinden. So gibt es Schwarzwasserbiotope, in welchen das Wasser eher die Farbe von Tee hat und einen sehr niedrigen pH-Wert und sehr weiches Wasser aufweisen. Solche Biotope findet man sehr häufig im Amazonasgebiet in Südamerika. Aber es gibt auch Biotope mit einer reißenden Strömung, wo ein Flussbett nachgebildet wird oder eine karge Steinlandschaft, wie etwa im Malawisee, sind möglich. Sehr beliebt sind auch die wunderschönen holländischen Pflanzenaquarien, welche eher an einen Garten erinnern. Hierbei stehen nicht die Fische oder die Dekoration im Vordergrund, sondern die Pflanzen sind die alleinigen Stars. Die Kunst besteht darin möglichst viele verschiedene Pflanzenarten perfekt in Form und Farbe zu kultivieren und so einen magischen Unterwassergarten entstehen zu lassen.
- Aquascaping
Der wohl momentan am stärksten wachsende Trend in der Aquaristik nennt sich Aquascaping. Beim Aquascaping (Naturaquaristik) werden traumhaft schöne Wasserlandschaften aus allem natürlichen Zubehör, auch als Hardscape bekannt (Hölzer, Steine und Bodengrund), gezaubert. Die Perfektion besteht hier alles was das Aquaristiksortiment hergibt, perfekt zu vereinen. Somit fängt man mit dem Hardscape an, welches das Grundgerüst bildet. Daraufhin wird das Aquarium mit allen möglichen, perfekt aufeinander abgestimmten Wasserpflanzen bepflanzt. So entsteht oft die Imitation eines Gebirges (Iwagumi) oder eines Urwalds (Jungle-Style). Aber auch absolute Fantasiewelten wie aus dem bekannten Film Avatar sind durchaus möglich. Aufgrund der Vielzahl an natürlichen Dekomaterialien, einer schier unendlich großen Auswahl an Wasserpflanzen, kann nahezu alles was man sich vorstellt unter Wasser zum Leben erweckt werden. Abgerundet wird dieses Gesamtkunstwerk am Ende natürlich noch mit dem jeweils am besten zum Layout passenden Tierbesatz. Dieser besteht meist aus kleinen Fischen, Garnelen und Schnecken. Die Tiere werden meist absichtlich klein gewählt, damit ein Aquascape immer so groß wie nur irgendwie möglich wirkt. So ist es durchaus möglich, mit einer geschickten Auswahl an Hardscape, Pflanzen und Tieren selbst ein 20 Liter fassendes Aquarium auf dem Foto wie ein 200 Liter fassendes wirken zu lassen.